Heilige Räder

DIE ANGST

Bei einer von vielen Systemischen Aufstellungen im März 2013 (Arbeitsweise des Familien Stellen) hatten wir das Bedürfnis, das gesamte irdische Menschheitsdrama aufzustellen:

Die konservativen Systeme, die Systeme der Wandlung, die Rebellen, die Angst, die Natur, die stumme Masse der Menschheit und hinzu kam während der Aufstellung noch die Berichterstattung, die Medien in der Rolle des Beobachters. Ich hatte die Rolle der Angst übernommen und stand in der Mitte des Gefüges: Ich fühlte dabei, dass ich zurzeit eine zentrale Rolle auf diesem Planeten spiele und vor allem in den Klauen der alten Machtsysteme war! Ich fühlte mich missbraucht, als Waffe eingesetzt, um Menschen zu unterdrücken. Ich wollte mich dafür eigentlich gar nicht hergeben. Ich war also in der Mitte und um mich herum bildete sich sofort ein Feld, das in zwei Lager aufgeteilt war: a) Das konservative System mit der stummen Masse gegen die Natur und b) den Rebellen mit den Systemen der Wandlung.

Ich in der Rolle der Angst empfand diesen Kriegsschauplatz als schrecklich und es zog mich vorerst auf die Seite der Machtsysteme, die mich ja in den Klauen hielten. Doch hier war es noch schlimmer, ich fühlte mich noch ausgenützter. Also beschloss ich, als Angst dorthin zurückzukehren, wo ich hin gehörte, nämlich in die Natur. Da fühlte ich mich zu Hause und in der richtigen Funktion. Ich erklärte allen im Namen der Angst, dass es meine Funktion sei, das Leben zu schützen, zu bewahren und auf Situationen hinzuweisen, die Gefahr bedeuten. Ich weigerte mich, missbraucht zu werden, um Menschen irrational zu bedrohen.
Dies änderte alles. Plötzlich kam Bewegung in die Runde: Das konservative System wurde neugierig, der Rebell war nicht mehr bewaffnet und konnte mit friedfertigen Methoden seine Argumente spielen lassen. Das flexible neue System wurde aktiv und war bereit, mit dem Konservativen zu verhandeln. Die dumpfe Masse erwachte zum Leben und wurde kreativ und gestaltete mit. Die Medien waren gezwungen, von Kreativität zu berichten, da es keine Schrecknisse mehr gab, die es verdient hätten, in die Zeitung zu kommen und so weiter.

Um ein neues Zeitalter zu erschaffen, (ja wir erschaffen es, es ist unsere Verantwortung!) braucht es ein System, das von der Angst nicht beherrscht ist, sondern in dem die Angst ihren natürlichen Platz hat!

Hier der einfache Grund:
Alle Menschen haben ein Gehirn und ein limbisches System. Dies funktioniert bei allen ziemlich gleich, abgesehen von den verschiedenartigen Erlebnissen, die ihre Eindrücke dort hinterlassen haben.
Bei Stress und Angst wird der so genannte Sympathikus des limbischen Systems aktiviert und blockiert jegliches Wachstum, jegliche Ausdehnung der Zellen. Alles zieht sich zusammen und die "Aufmerksamkeit" und Energie des Körpers wird in Arme und/oder Beine gelenkt, um entweder zu fliehen oder sich zu wehren. So wird auch das Immunsystem heruntergefahren, dem der Parasympathikus - der beruhigende Aspekt des limbischen Systems – angehört. Alle Funktionen des Körpers, die der Entwicklung und Entfaltung, der Zellvermehrung / Zellheilung dienen, sind blockiert.
Ein biologisches System verzichtet automatisch auf diese Funktionen zugunsten des nackten Überlebens. Sobald die Angst und der Stress verflogen sind, wird der Parasympathikus aktiv. Er wird beruhigt von der Thymusdrüse über das Sonnengeflecht bis in die Leisten und das Immunsystem. Die Heilung und Entfaltung erhalten wieder ihren Raum. Der Zustand der Neugier und ruhigen Aktivität, die der Entfaltung des Wesens dient, lässt Kreativität überhaupt erst zu.
Es sind die Grosshirnrinde und die Zirbeldrüse, die genutzt werden, wenn es um Vernetzung, Kreativität und Entwicklung geht. Da diese Teile des Gehirnes viel Energie benötigen, laufen sie bei Angst ebenfalls auf Sparflamme und der fliehende oder sich wehrende Organismus greift auf frühkindlich angelegte Verhaltensweisen zurück, welche in Angstsituationen zum Erfolg geführt haben. Es gibt keine Wahl mehr, ausser nur noch zu überleben.

 

Angst und Dauerstress erkennen und besänftigen
Die Menschheit braucht dringend ein globales Angstmanagement-Programm, damit dieses nicht mehr für manipulatorische Zwecke instrumentalisiert werden kann.
Aber es liegt auch in der Macht eines jeden, mit seinen Ängsten umzugehen, indem er sie eben wieder der Natur zuordnet und die irrealen Bedrohungen ignoriert.
Viele Menschen leiden unter anderem auch unter Angstzuständen, weil sie ihre verdrängten Potentiale nicht zurücknehmen. So versuchen diese verdrängten Potentiale immer wieder an die Tür zu klopfen. Dies wirkt bedrohlich, da der Betreffende die Angst benutzt hat, um sich von einem vielleicht einmal missbrauchten Potential zu trennen. Daher ist das Potential sozusagen zum eigenen Schutze als grässliche Chimäre verkleidet.
Ich erlebe immer wieder mit der so genannten Methode der Jauchegrubenmeditation, wie die von der Angst befreiten Potentiale als wunderschöne Dinge erscheinen, sobald der Lebensbaum sie gereinigt und neutralisiert hat. (siehe auch Die Schöne und das Biest).
Ängstliche Menschen sollten sich auch im Geiste die Möglichkeit geben, mutige Dinge zu tun, welche erfolgreich enden. Ähnlich der Traumatherapie nach Peter A. Levine ist es wichtig, unserem limbischen System zu beweisen, dass wir gut fliehen können oder uns mit Erfolg wehren können. Manchen gestressten Menschen reicht es nicht, in die Stille zu gehen und in der Leere zu verweilen, um das limbische System herunterzufahren. Sie brauchen noch den Umgang mit der Angst, um zum Ziel zu kommen, da ihre verdrängten Angstdateien im visuellen Kortex von zu vielen Misserfolgen berichten. Ein traumatisierter Mensch unterdrückt ständig seine heftigen Gefühle, da er diese niemandem zumuten möchte. Dies ist sehr anstrengend und auch wieder ein Angstzustand. So nimmt die Lebensqualität massiv ab; Kreativität und Selbstbestimmung sind kaum möglich. Solchen Menschen muss wieder gezeigt werden, wie sie ihre Gefühle schadlos freisetzen und dosieren können. Das Göttinnenspiel hat sich neben der levineschen Methode sehr bewährt und zeigt dem traumatisierten Menschen, wie es sich anfühlt, wenn er aus seinem Lebensbaum heraus agiert, statt sich von einem Gefühl überwältigen zu lassen. Er lernt, die Gefühle wieder zu dosieren, statt zu unterdrücken. Die Programme des Heiligen Rades sind vorzügliche Helfer im Umgang mit Trauma und Angst.


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