Tao von Geburt und Tod
Der Zustand des Transit, des Übergangs und die Momente des Zwielichtes sind Orte und Zeiten von ganz spezieller Qualität. Phasen welche eine erhöhte Durchlässigkeit aufweisen und uns auf ganz natürliche Weise in einen Zustand gesteigerter Aufmerksamkeit verlagern.
Rein deshalb frage ich bei wichtigen Entscheidungen folgendes: Was würdest du nun tun wenn du morgen sterben würdest? Der Tod ist der beste Lebensberater!
Wenn wir nun die Wahl anhand des Todes getroffen haben, machen wir uns auch sogleich ans Werk: der Mutter anrufen mit der wir seit vielen Jahren kein Wort gewechselt haben, dem Mann im Bistro endlich sagen was wir für ihn empfinden, ein Flugticket nach Peru kaufen oder der Ehefrau endlich die Wahrheit mitteilen.
Wer stirbt hat nichts mehr zu verlieren, wer stirbt, beginnt plötzlich zu leben! Wer stirbt wird todesmutig und kann Dinge tun, die er sonst nicht tun würde. Wer stirbt schätzt plötzlich das bisschen leben das ihm noch bleibt!
So hilft der Tod uns, alte Muster loszulassen, die uns verängstigt haben und in ein selbstgebasteltes Korsett gebunden haben. Dies ermöglicht die Neugeburt von Qualitäten, die bisher nur als Samen in unserem Unterbewusstsein geschlummert haben. Die Geburt ist genauso ein Prozess des Transits und des Wehs wie der Tod. Das neu Geborene ist fragil und kann uns auch leicht wieder entrissen werden. Beide Prozesse sind oft sehr stark an Angst gebunden obschon sie absolut natürlich sind. Es ist die Angst vor dem neuen, vor dem Unbekannten, die uns dara hindert, geboren werden zu wollen oder sterben zu wollen!
Ich habe Menschen mit deren Seelengruppen kennen gelernt, die sich diesem Thema verschrieben haben und die Dynamik zwischen diesen beiden Toren leben und halten. Es sind oft sehr mutige Menschen, die sich nicht scheuen, das Schlachtfeld des Lebens zu betreten. Die Spannungsfelder welchen sich solche Seelen aussetzen sind urtümlich und oft von Blutspuren gezeichnet.
Wahre Schamanen nehmen sich den Tod als Lebensberater und streben das Bewusstsein des ewigen Lebens an, indem sie sich immer wieder neu gebären in den Dämmerungen der Tage und der Jahreszeiten. Samhain und Beltane)