An einer Messe für Gesundheit hielt ich einen Vortrag über die Neuen Kinder. Nach dem Vortrag kam eine schöne junge Frau an meinen Stand und erklärte mir, sie hätte gar nicht aus dem Haus gehen wollen, geschweige denn in die Stadt und in das Menschengewimmel an einer Messe. Doch sie sei wie ferngesteuert einfach losgelaufen, zum Messegebäude gelangt, wo man sie gratis einliess. Wie geführt stieg sie die Treppen hoch und setzte sich in meinen Vortrag. Und so gelangte nun also diese Frau an meinen Stand und erzählte mir in kurzen Sequenzen ihr ganzes Leben.
"Als ich noch ein Kind war, hörte ich Stimmen in meinem Kopf. Eine Stimme sagte mir immer wieder, ich sei anders als die anderen Menschen. Ich machte mir anfangs nichts daraus, doch als ich dies den Erwachsenen erzählte, begannen diese sich zu sorgen und hielten mich für krank. Schon bald wurde ich vm Psychiater für schizophren erklärt und erhielt Tabletten und musste immer wieder in eine Psychiatrische Klinik. Die Stimme in meinem Kopf sagte fortan ich sei krank und so glaubte ich dies natürlich auch. Heut bin ich über dreissig und abhängig von Medikamenten und IV, ich lebe in einer begleiteten Wohngruppe und traue mich fast nicht aus dem Haus. Das heute ist wirklich eine Ausnahme!"
Diese Geschichte ist nicht nur die eines einzelnen Falles, für mich steht sie für viele Menschen, die eine mediale Begabung haben, aber nicht genügend eigene Kraft und Sicherheit hatten beziehungsweise eine passende Begleitung in ihrem Umfeld, um damit umgehen zu lernen. So erwuchs aus der Gabe eine Schwäche statt eine Stärke!
Ich fragte dann die junge Frau, ob sie das Gefühl habe, sie sei anders als all die Tarot-Legerinnen, medialen Heilerinnen, Channelmedien oder Auraleserinnen im Saal. Die junge Frau schüttelte traurig den Kopf und sagte aber, sie hätte den Mut, selbständig zu leben verloren und könne sich nicht vorstellen, wie es wäre, wenn sie aus ihrem Fluch einen Segen machen würde, um mir mit meinen Worten zu kontern.
Ich gab ihr zur Ermutigung mein Buch (Lebensbaum Jetzt) und meine Karte mit und sagte zu ihr, sie solle sich melden, wenn sie es versuchen wolle.
Schade, ich habe bis heute nichts von ihr gehört; aber wer weiss, vielleicht gelingt es eines Tages der lebensbejahenden Stimme in ihr, sie zu einer Reise in meine Praxis zu bewegen.
Das Beispiel dieser Frau zeigt, dass mediale Kinder Hilfe und Begleitung brauchen, auch was ihre Gebe betrifft. Wir können sie nicht damit im Regen stehen lassen. Viele Menschen sind sich nicht im Klaren dass ein Medium ähnlich funktioniert wie ein Fernseh oder Radiogerät. Nur channelt das mediale Kind unbewusst meistens diejenige Frequenz, die in seinem Umfeld gerade vorherrscht oder die ihm am vertrautesten ist. Wenn ein mediales Kind in Streit und feindseligem Umfeld aufwächst, wird es wohl lkaum Kanal für Liebe und Harmonie sein! Wir überschätzen mediale Kinder und überfordern sie gerne weil uns ihre Gabe beeindruckt, so glauben wir oft, sie seien reifere Menschen; das hat aber nichts miteinander zu tun; es ist lediglich eine Begabung, die gefördert werden will, wie ein Zeichentalent oder ein Mathematikgenie.
Andererseits halten wir es für krankhaft, physisch nicht existente Personen wahrzunehmen und mit diesen zu kommunizieren oder in diese Rollen zu schlüpfen. In meinen Augen ist es vermessen, etwas als nicht existent zu erachten, nur weil unser gesellschaftlicher Konsens es so festgelegt hat. Allein dies führt schon zu Leid bei Schizophrenen. Kinder wollen ernst genommen werden und haben ihre eigene Welt, die viel weiter ist als unsere, der wir sehr viele Stücke amputiert haben um ins allgemeine Schema zu passen. Wenn wir die medialen Mädchen und Jungen ernst nehmen und versuchen ihre Welt anzunehmen, ihnen aber auch Hilfe stellen, indem wir sie zu unterscheiden lehren, wer physisch anwesend ist und wer geistig, dann lernen die Kinder damit umzugehen und fühlen sich respektiert; so erwächst auch der Drang nicht, ganz auf die "andere Seite" zu wechseln, voll schizophren zu werden und dann nicht mehr lebensfähig zu sein in der Gesellschaft.
In vielen anderen Kulturen werden zu Schizophrenie neigende Kinder zwar oft auch als eigenartig angeschaut und sind bestimmt auch eine Belastung für deren Umfeld, aber oft werden sie erkannt als Schamanen oder Medien und erhalten auch die dem entsprechende Schulung. So betätigen sie sich später als Trance-Medium oder Heiler, indem sie göttliche Wesen durch sich sprechen und handeln lassen.
Ein Kind das zur Trance neigt, ohne dass es dafür gross ausgebildet werden muss, wirkt natürlich erschreckend, da es in gewissen Momenten ganz eindeutig ein anderes Wesen ist als gewohnt. Doch wo ist der Unterschied zwischen Besessenheit und Trance? Nun er liegt wohl einfach darin, dass ein Trancemedium gelernt hat, seine Gabe einigermassen zu steuern und zu entscheiden, wann und wo es sich öffnet für einen Geist. Die Besessene hat das Ruder und Herrschaft über ihren Körper nicht in der Hand und ist den Geistern, die sie begleiten, ausgeliefert.
Ob man diese Geister nun Geistführer oder Schutzengel, Elemantale oder Göttinnen nennt, hat vor allem mit der Empfangsfrequenz des Mediums zu tun! Wichtig ist, der Gabe Raum zu geben und einen konkreten Rahmen.
Mediale Kinder brauchen Schutz und müssen speziell gut darin geschult werden, wie sie die Frequenzen einstellen können, aus welchen sie dann "channeln". So lernen sie ihr Boot im Griff zu haben und selber zu entscheiden, wer es wann eine weile übernehmen darf.
Eltern von solchen Kindern ist speziell viel Achtsamkeit in Bezug auf die energetische Ebene geboten und sie sollten daran arbeiten, ihr Kind in einer hohen Liebesschwingung zu halten, damit sein Sender auch aus diesen Ebenen empfangen kann. So wird das Kind automatisch Kanal sein für Meister oder Engel, statt von irgendwelchen Elementalen aus verdrängten menschlichen Gefühls-Cocktails.
Irin Zschokke 15. 12. 2010